TÜV für Pflegeheime
Pflegeheime erhalten seit Jahren Traumnoten – die Realität sieht aber vielfach anders aus. Jetzt wird der TÜV für Pflegeheime reformiert!
TÜV für Pflegeheime: Reform ist überfällig
Der amtierende Gesundheitsminister – Jens Spahn hat die Abschaffung bzw. Reformierung des umstrittenen Pflege-TÜVs gefordert. Ergebnis und Aufwand des Systems zur Benotung von Pflegeeinrichtungen passten nicht zusammen, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch. So, wie das System derzeit laufe, sei es „ein Desaster“.
Beim Pflege-TÜV werden Heime und Pflegedienste vom Medizinischen Dienst der Kassen geprüft und benotet. Der Hauptkritikpunkt an den online abrufbaren Benotungen ist mangelnde Aussagekraft. So erzielten im Juli die Pflegeheime eine bundesweite Durchschnittsnote von 1,2. Von Land zu Land variieren die Noten zwischen 1,1 und 1,4. Solche durchgängigen Traumnoten glaubt einem doch kein Mensch.
Es gibt in Deutschland rund 13.600 Pflegeheime mit rund 730.000 Beschäftigten, die rund 780.000 Pflegebedürftige vollstationär betreuen. Künftig sollen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Suche nach einem Heim auf aussagekräftige Bewertungen durch einen Pflege-TÜV auf aussagekräftige Bewertungen vertrauen können.
„Es dürften erhebliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen sichtbar werden“, sagte der Bielefelder Pflegewissenschaftler Klaus Wingenfeld der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wingenfeld leitet ein Projekt, das die Grundzüge eines neuen Pflege-TÜV liefern soll.
Neuerdings soll geschaut werden, wie gut die Pflege wirklich ist- Zum Beispiel
- Wie häufig sind Sturzverletzungen?
- Liegen sich Heimbewohner wund?
- Wie hat sich ihre Mobilität binnen der letzten sechs Monate entwickelt?
Dazu müssen die Heime die entsprechenden Vorkommnisse erst einmal erfassen – als Grundlage der künftigen Bewertung. Die Prüfer sollen dann stichprobenartig prüfen, ob die Daten vertrauenswürdig sind. Aber auch weitere Vor-Ort-Prüfungen sollen in die Heimbewertung einfließen. Zur Information sollen Menschen auf Heimsuche noch nachlesen können, ob ein Heim beispielsweise Haustiere zulässt oder spezielle Angebote für Menschen mit ausländischen Wurzeln hat.
Der neue Pflege-TÜV für Pflegeheime kommt voraussichtlich Mitte 2019.
Die Bundesregierung rechnet damit, dass der neue TÜV für Pflegeheime in gut einem Jahr endgültig starten wird. „Wir gehen davon aus, dass im Herbst 2019 mit dem Regelbetrieb begonnen wird“, sagt eine Sprecherin des Gesundheitsressorts. Ein neues Verfahren für die ambulanten Dienste werde bald darauf folgen.
„Wir brauchen endlich funktionierende Qualitätskontrollen und qualitätsgesicherte Informationen zur Lebensqualität in den Heimen“, fordert die Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland, Verena Bentele. Bentele und Brysch sehen bei einer weiteren Verzögerung des Pflege-TÜV Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gefordert.
“Qualitätsunterschiede und -defizite sollen sichtbar werden” Statt der Noten könnten die Menschen beispielsweise an Symbolen oder Punkten sehen, wie gut die Heime sind. Dabei werden frühere Projekte mit einem System aus fünf Bewertungen als mögliche Vorbilder herangezogen: weit über Durchschnitt; etwas über Durchschnitt; nah am Durchschnitt; etwas unter Durchschnitt, weit unter Durchschnitt.
Fazit – TÜV für Pflegeheime
Die Reform des TÜV für Pflegeheime ist ein weiterer richtiger Baustein für eine menschenwürdigere Pflege. Leider ist die gesetzliche Pflegepflichtversicherung nur als Teil-Kasko Lösung konzipiert und trägt nur einen Teil der tatsächlichen Kosten im Pflegeheim. Häufig liegen die Restkosten – also der Eigenanteil, den jeder Pflegebedürftige im Pflegeheim selber zu tragen hat über 2.200,- € pro Monat. Bei einer angenommen Pflegedauer von 5 Jahren kommen dann schnell 132.000 € an zusätzlichen Kosten für den Pflegebedürftigen bzw. für seine Angehörigen dazu.
Eine gute private Pflegezusatzversicherung hilft Ihnen, diese Kosten zu decken. Um die günstigste private Pflegeversicherung zu finden, empfehlen wir Ihnen unseren Pflegeversicherung Vergleich