Beitragserhöhung der Pflegepflichtversicherung 2020
Viele privat Krankenversicherte werden in den nächsten Tagen Ihre Beitragserhöhungen für das Jahr 2020 erhalten. Insbesondere fällt auf, dass die Beiträge der privaten Pflegepflichtversicherung stark steigen. Das gilt sowohl für die Pflegepflichtversicherung der Angestellten und Selbstständigen (PVN), als auch die der Beamten (PVB)
Gründe der Beitragserhöhungen der Pflegepflichtversicherung
Hintergrund der Erhöhung, sind u.a. gesetzlichen Änderungen in der Pflegepflichtversicherung.
1.) Pflegestärkungsgesetz
Mit dem Pflegestärkungsgesetz wurden 2017 die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung stark verbessert und die alten Pflegestufen durch die neuen Pflegegrade abgelöst. Das führte u.a. dazu, dass zusätzlich ca. 500.000 Personen, Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung beziehen konnten. Außerdem stieg der Maximalbetrag des Pflegegeldes, den ein ambulant Pflegebedürftiger monatlich erhält, von 728 Euro (Pflegestufe 3) auf 901 Euro für den Pflegegrad 5.
2.) Pflegepersonal-Stärkungsgesetz
Das Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals (Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)) , das im November 2018 vom Bundestag verabschiedet wurde, soll dem Fachkräftemangel in der Kranken- und Altenpflege entgegenwirken. Unter anderem sollen 13.000 zusätzliche Pflegekräfte für die medizinische Behandlungspflege finanziert werden – bezahlt von den Gesetzlichen Krankenkassen sowie der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV).
3.) gestiegene Lebenserwartung
Durch die stetig besser werdende medizinische Versorgung und die verbesserten Lebensumstände werden wir durchschnittlich immer älter. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Anzahl und die durchschnittliche Dauer der Pflegebedürftigkeit auch steigt.
Diese Mehrkosten spüren wir jetzt zeitverzögert, in der Beitragsanpassung der Pflegepflichtversicherung.
Beitragsentwicklung der Pflegepflichtversicherung
Nachfolgend sehen Sie die Betragsentwicklung der privaten und gesetzlichen Pflegepflichtversicherung seit 1995. Hier sieht man sehr gut den Anstieg seit dem Jahr 2015, durch unterschiedlichen Pflegereformen.